Mittelmaß, Typik, Wurst · Macht Marke #14
Buchmessen-Sekt mit Lucas, Podcaps 🧢 mit Dirk - eine Ausgabe für Mut und gegen den Durchschnitt
Liebe Marke-Machende,
in der schönen neuen Welt KI-generierter Informationen gibt’s Mittelmaß kostenlos. Und nun stoßen wir also ständig auf all die Dinge, bei denen Mittelmaß* reicht oder wir uns bislang mit Mittelmaß zufrieden gegeben haben … weil wir hatten ja nie Zeit für Exzellenz.
Aufgeschreckt von dieser Ewicklung beginnen unzählige Strategie-Checkos und Marketing-Fifis sich zu erinnern, dass nicht allein die hinterletzte Messbarkeit und ausdauernde Kundenwunschhinterherlauferei den Erfolg bringt … sondern es eben doch auf Einzigartigkeit und Wiedererkennbarkeit in der (Aus)Gestaltung des eigenen Angebots ankommen könnte. Und siehe da: In vielen Organisationen ist das hohe Lied der Marke wieder lauter zu vernehmen.
Vor allem Medienmarken diskutieren zur Zeit stark darüber, denn wer Informationen aufbereitet, kuratiert und anbietet spürt die Auswirkungen der KI bereits an allen Ecken durch einbrechenden Suchmaschinen-Traffic und ähnliches. Die Vorhersage, dass das auch nahezu jedes andere Angebot treffen wird, dürfte aber auch wenig prophetisch sein. Höchste Zeit für einen Mutausbruch: Raus aus dem Mittelmaß und ran an die Typik! Kurzum die Marke. Denn sie ist das überlegende Werkzeug um einen einzigartigen Ruf zu erzeugen, sowie Organisationen wirksam Orientierung im Wandel zu geben. Genauer beschreibt es Strategie- und Transformationsberater Konrad Weber in seinem letzten Post mit einer ganzen Fülle an Beispielen: Strategische Markenführung: Der unterschätzte Hebel für erfolgreiche Transformation.
Der Ruf nach Exzellenz hat dabei übrigens immer auch eine edukative Dimension, denn wir brauchen ein Publikum das in der Lage ist sie zu erkennen. Karin Schmidt-Friderichs, noch Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels (… und Verlegerin sagenhaft guter Bücher) wies in ihrer Eröffnungsrede zur Frankfurter Buchmesse mit einem eindrücklichen Beispiel darauf hin:
»Aktuell kann nicht einmal jedes vierte Kind nach der Grundschule sinnerfassend lesen und jeder fünfte Erwachsene liest auf dem Niveau eines zehnjährigen Kindes. Wie kann man ohne diese grundlegende Kompetenz beurteilen, ob eine KI halluziniert bzw. manipuliert oder nicht. Wir brauchen dringend eine Lösung für den dramatischen Bildungsnotstand in Deutschland.«
Es bleibt viel zu tun.
Mit mächtig machbaren Grüßen,
Lucas und Dirk … der jetzt 🧢 trägt: siehe unten.
* … zum Thema Mittelmaß möchte Dirk das Wort “munge” ergänzen. Er hat es von Brian Eno gelernt, der damit die Farbe und den Zustand des Wassers bezeichnet, das übrig bleibt, wenn man mit Wasserfarben malt und alle Farben vermischt. Munge ist eine sehr schöne Metapher für den KI-Durchschnitt, der entsteht wenn man ausschließlich Maschinen kreativ werden lässt.
Unvergessen bleibt Lucas die Frage seiner Großmutter, als sie Ende der Neunziger mal wissen wollte was das den eigentlich sei, dieses ‘Festnetz’ von dem jetzt alle reden. Dirk hätte die Antwort gewusst: es ist ein …
Und weil es gerade um die Wurst geht, schreibt er in seinen Digitalen Notizen über den Zauber von Schlachthof-Wurst. Probiers doch mal selbst und antworte bei Deiner nächsten Coffee-To-Go-Bestellung auf die Frage ‘Hafer oder normal?’ mit einem kernigen ‘Viech-Milch bitte!’
Lucas hat es derweil mit seinem Mantra ‘Marke ≠ Marketing’ auf die Titelseiten der Fensterbranchen-Presse geschafft. Dank geht raus an Daniel Mund, der übrigens als Chefredakteur der Fachzeitschrift Glaswelt ein exzellentes Beispiel dafür ist, wie Relevanz und Erfolg in der journalistischen Nische praktizierbar sind.
Ach und wer von euch morgen nachmittag, also am Donnerstag 16.10.2025, auf der Frankfurter Buchmesse in Halle 3.1 auf Stand F146 beim Verlag Hermann Schmidt einen Glas Sekt mit Lucas trinken möchte … ist hiermit herzlich dazu eingeladen.
Ole Reissmann beschränkt sich längst nicht mehr auf Bento, sondern schwingt inzwischen als Director AI für den SPIEGEL den Kochlöffel. In dieser Funktion ließ er unlängst den geschätzten Lennart Schneider im Subscribe Now Podcast in seine Töpfe linsen – denn bei den Hamburgern steht wirklich einiges auf dem Herd. Von Lizenzverhandlungen mit OpenAI bis zu KI-unterstützten Archiv-Zugängen probieren sich die beiden durch alles, was in Sachen Medien und KI gerade heiß gekocht wird. Und siehe da: Auch hier scheint mehr erlebbare Typik und Differenzierung einer der Schlüssel für die Zukunft zu sein. In diesem Sinne: Macht Marke.
Und zum Abschluss noch ein Hinweis in fast eigener Sache: Lange bevor es “Macht Marke” gab, befassten sich Lucas und Dirk mit den Themen in ihrem Podcast “Wirbt das?”. Dessen damalige technische Fertigung haben wir unserem Freund Yannic Hannebohn zu verdanken, der nicht nur ein sehr guter Podcast-Macher ist, sondern auch super Ideen hat. Gerade eben hat er “Podcaps” erfunden. Sehr coole Kappen 🧢 also, die optisch wie technisch auf Podcasts hinweisen.
Wie das geht, steht auf der Website und auf Instagram. Wie das aussieht, hat Dirk als “podcast guest” im Hakendran-Podcast gezeigt.
*Wie soll ich mich denn melden, wenn ich mit euch sprechen will? Eine sehr gute Frage: unter lucas@machtmarke.info und dirk@machtmarke.info sind wir zu erreichen - und freuen uns auf Eure Anmerkungen!